Auf Sterben und Tod läuft jedes Leben hinaus und das „memento mori“
bewegt uns alle. Von der Antike bis heute sind Sterben und Tod Themen
der bildenden Kunst und der Literatur. Ihre Zahl ist Legion, ihre
Qualität abhängig vom Können der Künstler. Johannes von Saatz schuf
bereits um 1400 mit dem „Ackermann von Böhmen“ eine Prosadichtung, wie
sie später der Humanismus nicht wieder erreichte. Viele Dichter griffen
den Sterbeprozess und die damit verbundenen existentiellen Fragen
menschlichen Seins in ihren Werken auf: A. Schnitzler in „Sterben“,
Tolstoj in „Der Tod des Iwan Iljitsch“, oder Camus in „Die Pest“. |
Viele lyrische Werke
gewähren Einblick in das Ringen während des Sterbeprozesses. Gleiches
ist in eindrucksvollen „Bild“-Werken ablesbar. An Hand einiger
Beispiele, die bildende Kunst und Literatur miteinander verknüpfen, wird
deutlich, dass, Rilke folgend, „jeder seinen eignen Tod“ findet: Der
Gottgläubige ebenso wie der, der ohne Gott lebt. Für beide ein nicht
immer leichtes Unterfangen, immer aber die letzte große, die größte
Herausforderung eines gelungenen oder gescheiterten, jedoch nie
sinnlosen Lebens.
Prof.
Dr. med. Th. Junginger
Prof. Dr. W. A. Nix, Direktor der Akademie für ärztliche Fortbildung
Rheinland-Pfalz |